14. March 2018 | werkstattwissen
WERKSTATTWISSEN | AUSGABE 9
Neulich habe ich eine interessante Theorie gelesen. Dieser zufolge braucht es sieben Grundelemente, um einer Marke eine solide Basis zu geben: eine Entstehungsgeschichte, ein Bekenntnis, Ikonen, Rituale und Floskeln, ausserdem Gegner und natürlich einen starken Anführer. Die selben Grundlagen die, die Religion zu nutze macht.
Macht diese Theorie Sinn? Und auf welchen Grundsätzen basiert sie? Meiner Meinung nach – und auch derer von einigen Experten der Hirnforschung – funktionieren diese Elemente. Basierend auf bestehenden starken Brands hat diese Theorie durchaus ihre Richtigkeit. Schauen wir die Elemente im einzelnen an.
1. Entstehungsgeschichten binden
Jeder mag sie und kennt sie schon von klein auf: Geschichten. Damit verbinden wir positive Erinnerungen von früher. Geschichten wecken unsere Emotionen, das heisst, sie regen das Limbische System an. Ergo: Wenn wir mit der Marke eine Entstehungsgeschichte erzählen, entsteht eine emotionale Bindung zum Betrachter. Ein Beispiel ist die Entstehungsgeschichte von Apple in einer Garage, aufgebaut von zwei jungen Männern, zu einer der stärksten und wertvollsten Marken der Welt. Auch Sie werden eine Geschichte erzählen können.
2. Bekenntnisse, die für die Marke stehen
Die Frage nach dem Wieso ist sehr zentral. Wieso macht man etwas? Wieso braucht es das, was man macht? Und damit meine ich Ihr Unternehmen, respektive Ihre Marke. Stellen Sie sich immer wieder diese Fragen, denn das hilft, Ihre Marke aktuell und vital zu halten. Vor allem Ihre Mitarbeitenden sollten Sie von diesen Bekenntnissen überzeugen, denn sie sind die Botschafter Ihrer Marke. Die Bekenntnisse können in Form eines verständlichen Leitbildes vermittelt werden. Wenn man die Markenversprechen einhält, prägen sie sich beim Betrachter ein.
3. Ikonen repräsentieren
Das wird etwas schwieriger. Stellen Sie Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung auf einen Sockel! Ikonen sind die Elemente, die aus Ihrer Marke entstehen. Präsentieren Sie Ihre Produkte auf eine angenehme Art und Weise, so dass sie immer im Blickfeld sind für die Betrachter. Sie dürfen die Ikonen anschauen, berühren und im besten Fall ausprobieren.
4. Rituale schaffen Sicherheit
Jeder Mensch braucht Sicherheit. Rituale geben den Menschen diese Sicherheit. Ändern sie also NIE instituierte Rituale, denn Sie verunsichern damit nur die Betrachter der Marke. Egal, wie wichtig das für Sie erscheinen mag, der Kunde hat sich vielleicht an das Ritual gewohnt und es schätzen gelernt. Auch wenn es einen Mehraufwand für Sie bedeutet, lohnt es sich, an Ritualen festzuhalten.
5. Floskeln prägen
Ja, Sie haben richtig gelesen, Floskeln. Diese dienen dazu, dass sie wichtige Aussagen immer wieder repetieren. Die Kernbotschaft muss jederzeit verstanden werden. Das Prinzip funktioniert ähnlich wie die Suchmaschinenoptimierung: Verwenden Sie immer wieder die gleiche Schlüsselwörter, damit sich diese beim Betrachter einprägen. Apple schafft es beispielsweise immer wieder, ihre Schlagwörter oder die Hyperbeln an den Mann oder an die Frau zu bringen, «sehvolutionär», nicht wahr? Verwenden Sie in Ihrer Kommunikation stets die selben Schlüsselwörter, die zu Ihnen und Ihrem Unternehmen passen. So stellen Sie sicher, dass gewisse Schlüsselwörter mit Ihnen und Ihrem Unternehmen in Verbindung gebracht werden.
6. Gegner beleben
Gegner werden Sie immer haben, egal, was Sie machen. Gegner ist vielleicht ein harsches Wort, aber Gegner sind die Betrachter, die lieber zur Konkurrenz gehen. Wenden Sie nicht allzu viel Zeit dafür auf, diese auf Ihre Seite zu bringen. Konzentrieren Sie sich lieber auf die Wohlgesinnten. Pflegen und hegen Sie diese, damit sie treue Kunden bleiben und machen Sie diese zu Markenbotschaftern. Glauben Sie mir, Ihre treuen Kunden werden schon einige der Gegner überzeugen können. Man kennt das ja auch unter: Mund-zu-Mund-Propaganda. Beobachten Sie aber, was die Gegner machen.
7. Der starke Anführer
Oh ja, jede solide Marke braucht einen starken Anführer, der mit Leib und Seele für das Unternehmen da ist. Er repräsentiert alles, was zur Marke gehört, zeigt den Weg und geht mit gutem Beispiel voran. Dieser Punkt steht zwar am Ende dieser Aufzählung, er ist aber nicht minder wichtig. Im Gegenteil! Er ist der Dreh- und Angelpunkt der Marke. Eine spannende Theorie – wenn wir viele wichtige Marken betrachten, sehen wir immer wieder Ansätze davon. Es wird nicht stets alles genau so umgesetzt, aber das ist oftmals auch eine Problematik der Grösse des Unternehmens. Bei inhabergeführten Unternehmen funktioniert das Prinzip meistens noch: Der «Anführer» schaut zu seinen Untergebenen.
6. September 2017 | werkstattwissen
WERKSTATTWISSEN | AUSGABE 7
In der Antike bauten die Griechen ihre Monumente auf Säulen, die als Träger der Gebäudestruktur dienten. Diese Bauweise garantierte Stabilität und imposante Ansichten. Ja, viele Bauten waren so stabil, dass sie heute noch stehen.
Beim Aufbau einer starken Marke gehen wir genau gleich vor. Warum? Weil unser Prinzip mit den fünf Säulen (VERSTEHEN, BEOBACHTEN, FINDEN, AUSFÜHREN, LERNEN) eine starke Marke garantiert, die nachhaltig wirkt. Wenn wir Ihre Marke auf den fünf nachfolgend beschriebenen Säulen aufbauen, wird Ihre Marke einerseits besser wahrgenommen, andererseits steigt der Wiedererkennungs- und Unternehmenswert. Um Ihre Marke aufzubauen, begleiten wir Sie bei diesem Prozess der fünf Säulen. Dabei geschieht jeder einzelne Schritt in enger Zusammenarbeit mit Ihnen.
Auf diesen 5 Säulen bauen Ihre Marke:
1. VERSTEHEN
Bevor Ihr Projekt in die Umsetzung geht, stellen wir sicher, dass wir Sie als Kunden besser kennenlernen. Wir möchten verstehen, was Sie machen. Zusammen mit Ihnen nehmen wir die Bedürfnisse auf, analysieren Ihr Unternehmen und denken uns in Ihre Philosophie, Strategie und in Ihr Leitbild ein. Diese Informationen sind unsere Basis für die nachfolgenden Arbeiten am Aufbau Ihrer Marke. Kommunikationsmassnahmen werden bereits definiert, damit wir in die richtige Richtung steuern.
2. BEOBACHTEN
Das Beobachten ist ein entscheidender Schritt für den Aufbau Ihrer Marke. Die Analyse der Zielgruppe steht an erster Stelle, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben. Darum nehmen wir uns auch die Zeit, diese anzugehen. So erhalten Sie ein aussagekräftiges Bild über Ihre Zielgruppe und wie Ihre Marke wahrgenommen wird. Wenn Sie bereits Mitarbeitende beschäftigen, werden diese in den wichtigen Prozess des Markenaufbaus miteinbezogen. So, dass Ihre Mitarbeitenden zu Botschaftern Ihrer Marke werden und sich damit identifizieren.
3. FINDEN
Nachdem Ihre Marke steht, folgt der Aufbau des Erscheinungsbildes, für das wir ein Konzept entwickeln. Den Anfang macht das Logo, bei dem auch die Farben und die Schriftart definiert werden. Damit haben wir dann die Basis für die Layouts. Danach folgen in der Regel die Entwürfe der Geschäftsdrucksachen, wie Visitenkarten, Briefpapier, Kuvert und Grusskarte. Heute nicht mehr wegzudenken ist die Website und die daraus resultierenden Massnahmen wie z.B. Social Media und Newsletter. Das Design der Website basiert auf dem Branding, doch es ist ein anderes Medium als Papier. Es braucht dadurch auch andere Elemente und Überlegungen (z.B. eine funktionierende Benutzeroberfläche). Für die Marketingmassnahmen erstellen wir ein Konzept, das zu Ihrer Firma und zu Ihrer Mitarbeiterstruktur passt.
4. AUSFÜHREN
Bis jetzt sind viele Ideen entstanden und wir haben viel über die Theorie Ihrer Marke gesprochen. Die Umsetzung aller Kommunikationsmittel und der Online-Plattformen nimmt nochmals etwas Zeit in Anspruch. Hierzu ziehen wir je nach Projekt die nötigen Fachexperten bei. So erhalten Sie stets eine professionelle Umsetzung. Dank unserer engen Zusammenarbeit haben Sie stet direkten Einfluss auf Ihre Marke. Sobald Sie das Corporate Design genehmigen, wird dann alles «live geschaltet». In der Regel empfehlen wir den Marken-Launch mit einer umfangreichen Kommunikationskampagne zu begleiten, damit Ihre potenziellen Kunden auch von Ihrer neuen Marke erfahren.
5. LERNEN
Die fünfte Säule hilft Ihrer Marke, sich am Markt zu etablieren. In regelmässigen Abständen sollten Sie Ihre gesteckten Ziele mit Ihrem Soll-Zustand der Marke überprüfen. Fragen Sie Ihre Kunden direkt, wie sie Ihre Marke wahrnehmen, was sie darüber denken und wie die Kommunikation bei ihnen ankommt. Beachten sie vor allem die Kunden, die den Anschein einer Unzufriedenheit zeigen. Wenn sie diese überzeugen, dann haben Sie gewonnen. Nach einem halben Jahr sollten wir dann wieder zusammensitzen, um den Ist- und Sollzustand zu überprüfen. So können wir eventuelle Massnahmen treffen, um Ihre Marke zu optimieren.
Garantiert werden Sie auf den 5 Säulen eine starke Marke aufbauen können. Wichtig ist, dass Sie aktiv am Entstehungsprozess beiteiligt sind und auch Ihre Mitarbeitenden miteinbeziehen, damit alle am gleichen Strang ziehen. Kommunizieren Sie immer zuerst intern, bevor Sie etwas nach aussen tragen.
Wir bauen Ihre Marke mit Leidenschaft und Engagement für eine besser Markenwelt und viel Unternehmertum. Wann bauen Sie Ihre starke Marke?
9. August 2017 | werkstattwissen
WERKSTATTWISSEN | ARTIKEL 6
«Was, Sie haben noch keinen Xing Account?» «Und twittern tun Sie auch noch nicht?» Gehören Sie auch zu jenen, die sich das immer wieder anhören müssen, weil sie sich bisher noch nicht so intensiv mit den Social Medias befasst haben? Fakt ist: Wenn man die sozialen Medien richtig nutzt, sind diese ein ideales Medium um seine Marke zu etablieren.
Die Marke wird durch den richtigen Einsatz und die korrekte Ansprache der Zielgruppe über die sozialen Medien bekanntgemacht und manifestiert. Sie können so Ihre Marke aufbauen und etablieren. Unterstützend wirkt es, wenn Sie Ihre Follower persönlich kennen lernen, indem Sie auch Veranstaltungen besuchen, die über diese Medien angepriesen werden. Es braucht nicht viel, aber es muss überlegt und geplant sein.
Fünf Schritte für einen erfolgreichen Markenauftritt in Social Media.
1. Markt beobachten
Es gibt diverse Tools, um die verschiedenen Medien wie Facebook, XING, Twitter usw. zu beobachten. Finden Sie heraus, wo sich Ihre Zielgruppe austauscht und trifft. Eröffnen Sie Konten auf den wichtigsten Plattformen und sichern Sie sich Ihren gewünschten Namen. Das ist nun der richtige Zeitpunkt, um die Strategie zu definieren und bringt uns zum Punkt zwei.
2. Strategie erstellen
Sie kennen nun Ihre Zielgruppe und haben die Profile erstellt. Nun sollten Sie definieren, was Sie Ihrer Zielgruppe zu sagen haben. Stellen Sie sich dabei folgende Fragen: Wie möchte ich wahrgenommen werden? Wie kann ich meiner Zielgruppe einen Mehrwert liefern? Gehen Sie Kontakte ein, die für Sie und Ihre Marke relevant sind. Dabei geht es nicht darum, möglichst viele Kontakte zu haben, sondern für Ihre Ansprüche qualitativ möglichst hochwertige. XING und LinkedIn bleiben professionell, bei Facebook und Twitter darf es etwas persönlicher sein. Aber nicht plump und zu intim werden… Das kann ins Auge gehen.
3. Auftritt gestalten
Achten Sie darauf, dass alle Ihre Profile möglichst Ihrem CD entsprechen. Benutzen Sie überall das gleiche Foto, Logo oder Bild, das Ihrem CD entspricht, so erreichen Sie eine hohe Wiedererkennung für Ihre Kontakte. Das Foto sollte Sie gut darstellen, damit man Sie in der realen Welt wiedererkennt. So haben Sie ein Maximum an Kontaktpunkten, was den Bekanntheitsgrad fördert. Bei XING und LinkedIn können Sie nur mit Ihrem Logo und Foto arbeiten. Mit Twitter und Facebook haben Sie mehr Möglichkeiten, die Seiten zu gestalten.
4. Kommunikation
Wenn alles bereit ist, dann fangen Sie doch einfach mal an. Knüpfen Sie Kontakte. Twittern sie los, aber beachten Sie die bitte die Netiquette. Verhalten Sie sich stets so, als wären Sie im persönlichen Gespräch. Fallen Sie negativ auf, verlieren Sie Kontakte und Followers und das kann sich dann negativ auf Ihre Marke auswirken. Halten Sie Ihre Kontakte auf dem Laufenden, erzählen Sie von persönlichen Erlebnissen, von denen die Followers profitieren können. Ihre Marke kann so informativ, unterhaltend und erlebbar sein. Verknüpfen Sie die Online-Plattformen mit Ihrer Website, Ihrem Blog oder anderen Plattformen, um eine möglichst hohe Interaktivität zu gewährleisten.
5. Strategie überprüfen
Messen und überprüfen Sie stets Ihre Aktivitäten, auch dafür gibt es unzählige Tools. Falls der gewünschte Erfolg nicht eintritt, beobachten Sie Ihre Zielgruppe genauer. Passen Sie Ihre Strategie an. Versuchen Sie vielleicht neue Wege und neue Tools. Sie werden sehen, dass sich mit der Zeit etwas ändert. Es kann auch sein, dass Sie gewisse Anfragen ablehnen müssen. Löschen Sie Plattformen, die nichts bringen, und konzentrieren Sie sich auf die aktivsten.
PS: Nehmen Sie auch an Aktivitäten teil, wo Sie Menschen real treffen. Das gibt Ihrer Marke noch den letzten Schliff. Nehmen Sie immer genügend Visitenkarten mit.
Diese Tipps basieren auf meinen eigenen Erfahrungen und sind keine Garantie für den effektiven Erfolg. Bei mir hat’s jedenfalls geholfen, meine Agentur innert kürzester Zeit bekanntzumachen und ich profitiere bereits von der Mundpropaganda.
7. June 2017 | werkstattwissen
WERKSTATTWISSEN | AUSGABE 4
Sie haben schon sehr viel darüber gehört, wie man eine Marke aufbaut, wie man sie pflegt und richtig kommuniziert. Mit diesem Artikel werde ich mehr zum Kern der Sache kommen und tief in die Marke und deren Aufbau hineinschauen. Was ist eine Marke genau? Aus was besteht eine Marke? Was verbirgt sich dahinter? Worauf müssen Sie achten?
Viele Unternehmen definieren ihre Marke über die Produkte, die sie vertreiben. Das heisst, sie konzentrieren sich auf die Dinge, die sie sehen, die sie anfassen können. Ertappen auch Sie sich ab und an dabei, die Produkte, die Sie herstellen, als einzige wirtschaftliche Aktivität zu sehen? Glauben Sie, dass Ihr Wissen oder Know-how keine wirtschaftlichen Vorteile bringt?
Das geistige Kapital macht die Marke aus
Doch was ist mit dem Wissen, das in Ihrem Unternehmen steckt? Was ist mit den Mitarbeitenden und deren Kompetenzen, die das geistige Kapital ausmachen? Mit den guten Ideen, die Ihre innovativen Produkte so einzigartig machen? Und was ist nicht zuletzt mit den Erfahrungen, die Ihr Unternehmen in den vielen Jahren gesammelt hat? All dies sind Eigenschaften, die nicht fassbar oder sichtbar sind, die nur gesehen werden, wenn Produkte entstehen. Die Wichtigkeit des geistigen Kapitals im Unternehmen wird oft unterschätzt. Doch das ist ja genau das, was Ihre Marke ausmacht.
Die Marke und der Pfirsich
Stellen Sie sich einen Pfirsich vor. Dieser Pfirsich besteht aus saftigem Fruchtfleisch, das den Kern umhüllt. Wir haben einen Kern, der die Haupteigenschaften des Unternehmens darstellt, die nach aussen nicht sichtbar sind. Das Fruchtfleisch stellt alles Sichtbare dar, also zum Beispiel auch das Corporate Design des Unternehmens, sprich den visuellen Teil der Marke.
Beginnen wir beim Kern, dem geistigen Kapital. Befragungen der Geschäftsführung, von Inhabern oder leitenden Persönlichkeiten haben gezeigt, dass diese oft nicht wissen, wo die Reise ihres Unternehmen hingeht. Manche Unternehmen haben gar kein Leitbild definiert oder irgendwann vor langer Zeit. Das Unternehmen steuert in eine Richtung ohne definiertes Ziel. Fragen Sie sich doch einfach mal: Wer sind wir? Was machen wir? Wie machen wir es?
Wenn Sie sich an die Anfänge zurückerinnern, war das grosse Ziel, dass Sie in Ihrer Kernkompetenz gross und im besten Fall sogar Marktführer werden. Nicht wahr? Doch eines ist dabei vielleicht vergessen gegangen: Nämlich dass Sie gleichzeitig eine Marke aufbauen. Das geht nicht von heute auf morgen. Der Markenaufbau braucht Zeit und Pflege. Auch ein Pfirsich wächst nicht von heute auf morgen. Erst die Zeit und die sorgfältige Pflege des Baumes bringen die gewünschte Frucht hervor. Mit der Zeit wird Ihr geistiges Kapital wachsen. Diese Kernkompetenz muss in Ihrer Kommunikation klar ersichtlich bleiben für den Kunden, aber auch für Investoren und Partner. Der Pfirsich ist zunächst auch grün und klein. Erst die richtige Menge Sonne, Wasser und Pflege lässt ihn zur saftigen Frucht wachsen. Die Ziele müssen regelmässig überprüft werden, damit Sie immer auf Kurs bleiben.
Der berühmte Architekt Ludwig Mies van der Rohe sagte einmal: «Weniger ist mehr». Doch was heisst das für die Marke? Die Marke muss intuitiv und rational wahrnehmbar sein. Auch der Aufbau einer einfachen, schnell fassbaren Marke bietet diesen Mehrwert. Die einfache, konsequente, aber kontinuierliche Kommunikation Ihrer Werte und Ihres Wissensgutes bleibt in den Köpfen Ihrer Kunden. Weniger Schnick-Schnack, mehr Marke.
Die Produkte, die Sie über Ihre Marke erstellen oder vertreiben, sind nur noch Werkzeuge zur Stärkung Ihrer Marke. Es sind nur noch Dinge, die Ihr geistiges Kapital visualisieren. Die Produkte machen nicht Ihre Marke aus, sondern die Marke macht Ihre Produkte. Oder um beim Pfirsich zu bleiben: Sie kaufen ja auch keinen Pfirsich, nur weil er so schön aussieht, sondern weil er Ihnen schmeckt, weil er Sie erfrischt, weil er Ihnen gut tut und weil Sie mit seinem Genuss vielleicht schöne Erinnerungen verbinden.
Die Marke muss belohnen
Jedes Unternehmen muss seine eigene Marke besitzen. Die gesamte Identität und Markenkommunikation beruht auf dem geistigen Kapital. Man kann nicht keine Markenidentität haben – vielleicht ist sie schlecht oder verkehrt, aber sie ist immer. Der Erfolg dieser Marke ist dann immer nur so gut wie sie gestaltet, gepflegt und geführt wird.
Der Mensch und damit auch das geistige Kapital in Ihrem Unternehmen werden somit zu einem wesentlichen Bestandteil der Marke. Mit der richtigen Kommunikation und mit der Schulung der Mitarbeitenden schaffen Sie positive Zugänge zu Ihrer Marke. Sie machen die Marke erlebbar. Das ist so, wie wenn Sie in den saftigen, süssen Pfirsich beissen. Mit dieser positiven Wahrnehmung steigern Sie Ihren Unternehmenswert.
Das bringt mich zum Thema Belohnung. Die Bedürfnisse Ihrer Kunden, Partner oder Aktionäre zu befriedigen, sollte das Bestreben Ihres Unternehmen sein. Es werden Lösungsansätze geboten, die einen realen Wert haben. Das wird von Ihren Abnehmern als Belohnung angesehen und fördert den Verkauf Ihres Angebotes. Das wiederum steigert Ihren Unternehmenswert, was die Stärkung Ihrer Marke fördert. Man spricht von Ihrer Marke und diese wird bekannt. Einfach, nicht?
Es spielt keine Rolle, ob Sie Waren verkaufen oder Dienstleistungen anbieten. Entscheidend ist, dass Sie dabei den Fokus auf die Lösung richten und die richtige Zielgruppe ansprechen. Die Vorteile der Marke müssen greifbar, real und erlebbar sein.
Wenn Sie diese konsequente Haltung verfolgen, haben Sie bestimmt Erfolg. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass verschiedene Unternehmen, die den Fokus nicht auf Ihr Kerngeschäft gerichtet haben, viele Verluste einstecken mussten. Ihr Geschäft kann erweitert werden, aber immer mit Bezug auf Ihr Kerngeschäft. Das Abschweifen in entfernte oder nicht verwandte Bereiche kann gefährlich werden. Die Marke wird verschwommen und kann nicht mehr richtig wahrgenommen werden.
Die Marke und Sie
Was können Sie tun, um Ihre Marke wieder auf Vordermann zu bringen? Es gibt grundsätzlich ein paar Dinge zu beachten. Zuerst einmal analysieren Sie die Ist-Situation Ihrer Marke, Ihrer Corporate Identity und das Corporate Design. Machen Sie sich Gedanken über Grundwerte und erstellen Sie ein Leitbild. Schreiben Sie diese auf eine Stück Papier. Ihre Marke muss Ihre Firmenwerte widerspiegeln, damit Sie es Ihren Kunden einfach machen, Ihr Produkt zu kaufen. Bieten Sie Lösungsansätze an und verkaufen Sie nicht nur einfach Produkte. Selbstverständlich können Sie sich auch externe Hilfe beiziehen, das würde ich Ihnen auch empfehlen. Der Vorteil ist, dass Ihnen eine externe Sicht Ihre aktuelle Situation neutral widerspiegeln kann.
Haben Sie Ihre Marke einmal neu aufgesetzt, ist die Pflege essentiell. Vergessen Sie aber nicht, Ihre Mitarbeitenden in den Prozess zu integrieren. Diese müssen Ihre Firmenwerte genau kennen, denn wie sonst sollten sie die Marke richtig nach aussen kommunizieren können. Am besten ist es, die Mitarbeitenden durch Schulungen und Workshops zu integrieren, sobald der Grundstein der neuen Marke gelegt ist.
Idealerweise machen Sie solche Workshops regelmässig, damit ein reger Austausch zwischen der Geschäftsleitung und den Mitarbeitenden stattfindet. So haben Sie auch die Kontrolle, was intern mit Ihrer Marke passiert. Kommunizieren Sie immer zuerst intern und erst dann extern – so fühlen sich Ihre Mitarbeitenden in den Prozess integriert und sind zufriedener. Wie Sie ja schon wissen, sind zufriedene Mitarbeitende auch die fleissigeren Mitarbeitenden. Hier beginnt Team-Building, um eine Atmosphäre der Kollegialität aufzubauen. Team-Building bringt nichts, wenn schon Konflikte vorherrschend sind.
Sie sehen: Es ist nicht schwer, eine starke Marke zu sein. Es braucht einfach persönlichen Einsatz und Pflege. Wie schon Johann Wolfgang von Goethe sagte: «Das äussere einer Pflanze ist nur die Hälfte der Wirklichkeit». Somit wünsche ich Ihnen guten Appetit beim nächsten Biss in einen Pfirsich.
26. April 2017 | werkstattwissen
WERKSTATTWISSEN | AUSGABE 3
Hätten Sie gerne etwas zu Trinken? Einen Kaffee oder ein Mineralwasser? Jeder von uns hat diese Frage schon gestellt bekommen oder selber schon gefragt.
Wussten Sie, dass die Temperatur des Getränks unsere Wahrnehmung beeinflussen kann? Eine aktuelle Studie von Lawrence Williams von der University of Colorado und John Bargh von der Yale Universität hat den Beweis erbracht. Das Experiment: Je eine Gruppe musste mit einem Glas kalten Getränk und eine andere Gruppe mit einem warmen Getränk in der Hand eine Person aufgrund von Vorabinformationen und einem Gespräch beurteilen.
Das Experiment zeigte auf, dass sich die Personen, die ein warmes Getränk in der Hand hielten, wärmer oder sympathischer über die zu beurteilende Person äusserten. Ganz im Gegenteil die Personen mit dem kalten Getränk: Sie beschrieben die zu beurteilende Person als weniger warm oder sympathisch. Konkret heisst das, dass die Temperatur des Getränks in der Hand die Wahrnehmung über die Personen beeinflusst.
Welche Schlüsse können wir daraus ziehen? Das Hirnareal, das dafür zuständig ist, jemanden wahrzunehmen, wird beeinflusst durch den Reiz, der das kalte oder warme Getränk auslöst. Spannend ist auch, dass dieses Experiment mit allen Probanden das gleiche Ergebnis gezeigt hat. Es betrifft nicht nur einzelne Menschengruppen – jede Wahrnehmung reagiert auf den Tastsinn, sprich auf Kälte oder Wärme.
Interessanterweise beeinflusst das warme Getränke nicht nur unsere Wahrnehmung im Hinblick auf andere Menschen, sondern auch unser eigenes Verhalten. Wie John Bargh in der Studie meint, lässt physische Wärme nicht nur andere Leute sympathischer erscheinen, sondern auch uns selbst grosszügiger und vertrauensvoller werden.
Wie sieht das in der Praxis aus? Sie werden es bei Ihrem nächsten Kundengespräch merken. Wenn Sie dem Kunden oder Gesprächspartner ein warmes Getränk anbieten, wird er mit grosser Wahrscheinlichkeit grosszügiger oder freundlicher auf Sie reagieren. Natürlich ist das nur ein Faktor von vielen. Auch die Chemie oder der erste allgemeine Eindruck müssen stimmen, damit der Gesprächspartner eine positive Meinung von uns bekommt. Trotzdem: Mit einem warmen Getränk kann man eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung beeinflussen.
Fragen Sie das nächste Mal Ihren Kunden vor allem nach einem warmen Getränk, also nach einem Kaffee. Kaffee wird übrigens auch gerne im Sommer getrunken. Im Winter muss unbedingt auch Tee als Alternativgetränk angeboten werden. Sie werden sehen, es funktioniert: Die Gespräche sind mit Sicherheit positiver, erfolgreicher und freundlicher.