26. April 2017 | werkstattwissen
WERKSTATTWISSEN | AUSGABE 3
Hätten Sie gerne etwas zu Trinken? Einen Kaffee oder ein Mineralwasser? Jeder von uns hat diese Frage schon gestellt bekommen oder selber schon gefragt.
Wussten Sie, dass die Temperatur des Getränks unsere Wahrnehmung beeinflussen kann? Eine aktuelle Studie von Lawrence Williams von der University of Colorado und John Bargh von der Yale Universität hat den Beweis erbracht. Das Experiment: Je eine Gruppe musste mit einem Glas kalten Getränk und eine andere Gruppe mit einem warmen Getränk in der Hand eine Person aufgrund von Vorabinformationen und einem Gespräch beurteilen.
Das Experiment zeigte auf, dass sich die Personen, die ein warmes Getränk in der Hand hielten, wärmer oder sympathischer über die zu beurteilende Person äusserten. Ganz im Gegenteil die Personen mit dem kalten Getränk: Sie beschrieben die zu beurteilende Person als weniger warm oder sympathisch. Konkret heisst das, dass die Temperatur des Getränks in der Hand die Wahrnehmung über die Personen beeinflusst.
Welche Schlüsse können wir daraus ziehen? Das Hirnareal, das dafür zuständig ist, jemanden wahrzunehmen, wird beeinflusst durch den Reiz, der das kalte oder warme Getränk auslöst. Spannend ist auch, dass dieses Experiment mit allen Probanden das gleiche Ergebnis gezeigt hat. Es betrifft nicht nur einzelne Menschengruppen – jede Wahrnehmung reagiert auf den Tastsinn, sprich auf Kälte oder Wärme.
Interessanterweise beeinflusst das warme Getränke nicht nur unsere Wahrnehmung im Hinblick auf andere Menschen, sondern auch unser eigenes Verhalten. Wie John Bargh in der Studie meint, lässt physische Wärme nicht nur andere Leute sympathischer erscheinen, sondern auch uns selbst grosszügiger und vertrauensvoller werden.
Wie sieht das in der Praxis aus? Sie werden es bei Ihrem nächsten Kundengespräch merken. Wenn Sie dem Kunden oder Gesprächspartner ein warmes Getränk anbieten, wird er mit grosser Wahrscheinlichkeit grosszügiger oder freundlicher auf Sie reagieren. Natürlich ist das nur ein Faktor von vielen. Auch die Chemie oder der erste allgemeine Eindruck müssen stimmen, damit der Gesprächspartner eine positive Meinung von uns bekommt. Trotzdem: Mit einem warmen Getränk kann man eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung beeinflussen.
Fragen Sie das nächste Mal Ihren Kunden vor allem nach einem warmen Getränk, also nach einem Kaffee. Kaffee wird übrigens auch gerne im Sommer getrunken. Im Winter muss unbedingt auch Tee als Alternativgetränk angeboten werden. Sie werden sehen, es funktioniert: Die Gespräche sind mit Sicherheit positiver, erfolgreicher und freundlicher.
12. April 2017 | werkstattwissen
WERKSTATTWISSEN | AUSGABE 3
Mit der Frage: «Was bringt uns ein Corporate Design bzw. ein Corporate Identity?», bin ich in meiner täglichen Arbeit regelmässig konfrontiert.
Bedenken Sie, dass niemand keinen Eindruck machen kann. Oder vielleicht kennen Sie die Aussage «Man kann nicht nicht kommunizieren» – diese Weisheit gilt auch für Ihre Unternehmenskommunikation. Jedes Unternehmen (und sei es auch noch so klein) hat eine Persönlichkeit. Diese gilt es zu kommunizieren, denn so schaffen Sie für Ihr Unternehmen eine Identität. Verlassen Sie sich aber nie alleine auf Ihr Eigenbild (Corporate Identity). Wichtig ist es, eine grösstmögliche Übereinstimmung mit dem Fremdbild (Corporate Image) zu haben. Sprechen Sie mit Ihren Kunden, Partnern oder Lieferanten über das Bild, das sie von Ihrem Unternehmen haben. Das hilft Ihnen, um – wenn nötig – Korrekturen vorzunehmen.
Die Frage, was einem eine Corporate Identity nütze, möchte ich mit der folgenden Aussage beantworten: Das Corporate Design (Erscheinungsbild) macht das Unternehmen sichtbar, die Corporate Communiactions (Unternehmenskommunikation) macht das Unternehmen wahrnehmbar und das Corporate Behaviour (Unternehmenskultur) macht das Unternehmen erlebbar. Diese drei Elemente sind die wichtigsten Bestandteile der Corporate Identity (Identität oder Image).
Folglich muss sich Ihr Unternehmen, wenn Sie von einer positiven Wirkung der gelebten und sichtbaren Corporate Identity profitieren möchten, mit Ihrer eigenen Identität auseinandersetzen. Sie tun das nicht (nur) zum Selbstschutz, sondern auch für ein gutes Gedeihen. Schauen wir das etwas Genauer an:
Intern kann die Corporate Identity
- die Zusammengehörigkeit fördern und ein gutes Arbeitsklima schaffen
- der Arbeit Inhalt und Sinn geben
- die gegenseitige Hilfsbereitschaft fördern
- das Verantwortungsbewusstsein steigern
- den Blick für grössere Zusammenhänge öffnen
- die Mitarbeitenden zu ausserordentlichen Leistungen animieren
Extern kann die Corporate Identity
- das Unternehmen bekannt und beliebt machen
- das Unternehmen von der Konkurrenz abheben
- das Image korrigieren, verbessern und/oder profilieren
- die Wirkung der kommunikativen Massnahmen steigern
Damit diese Wirkung entstehen kann, muss Ihr Unternehmen folgende drei Bedingungen erfüllen:
Ihre Unternehmenskultur (Corporate Behaviour) ist plausibel und erscheint allen Beteiligten (Mitarbeitende, Kunden, Lieferanten und Partner) einleuchtend und lebenswert.
Ihre Corporate Identity wird gelebt, wenn die Beteiligten die Kultur Ihres Unternehmen in ihrem Tun und Lassen umsetzen wollen oder können. Nur dann kommt es zur Übereinstimmung der Werte und des Wirkens, was Ihre Identität ausmachen.
Ihr Corporate Design stimmt überein und funktioniert, drückt die Unternehmenspersönlichkeit optimal aus und lässt sich auf allen Kommunikationsebenen umsetzen. Das Design ist sympathisch, einzigartig und einprägsam.
Last, but not least: Verlieren Sie nie den Blick aufs Ganze. Eine ganzheitliche, stimmige und konsequente Identität ist die, die wahrgenommen wird.